Mediation in Erbschaftsangelegenheiten
Obwohl man häufig davon hört, fühlt man sich meist selbst nicht betroffen: „Es wurde doch schon alles im Vorfeld geklärt. Das haben wir doch schon vor Jahren besprochen. Alle waren damals einverstanden mit dem Verzicht. Das passiert uns nicht. Wir Geschwister verstehen uns untereinander blendend. Wir sind doch alle vernünftige, erwachsene Menschen, da kann man doch über alles sprechen…“
Und doch passiert es nur allzu häufig, dass Erbschaftangelegenheiten zu Streitigkeiten bis hin zu völligen Zerwürfnissen innerhalb der Familie führen. Was alle Familienmitglieder für selbstverständlich gehalten haben, ist plötzlich nicht mehr für alle so klar und eindeutig. Das Erbe ist grundsätzlich ein schwieriges Thema, setzt es doch als Grundlage den Tod eines geliebten Menschen voraus. Dementsprechend wird häufig eben nicht so offen über alles gesprochen, wie es für klare Verhältnisse notwendig wäre. Verdrängung und Vermeidung begünstigen Konflikte im Anlassfall. Selbst ein klar formuliertes Testament schützt nicht automatisch vor Konflikten. Zu viele unterschiedliche Gefühle, Interessen, Bedürfnisse und Ansprüche können in der hochemotionalen Trauerphase kollidieren. Selbst wenn Erbschaftsangelegenheiten frühzeitig, offen und ohne die Belastung durch einen Todesfall mit allen Beteiligten besprochen werden, schließt das einen Konflikt nicht aus.
Die (Hinter)Gründe für Streit um den Nachlass
Häufig geht es in den Streitpunkten nicht nur um materielle Güter, sondern um Erinnerungen und Gefühle, um Anerkennung, um den individuellen Begriff der Gerechtigkeit und um die Stellung im Familiengefüge. Während sich Rechtsanwälte und Notare meist auf die materiellen Interessen konzentrieren, umfasst die Bearbeitung in der Mediation auch die Aspekte, die darüber hinaus gehen und nicht mit einem materiellen Wert zu beziffern sind.
Mediation löst
Eine Mediation kann in allen Phasen der Erbschaftangelegenheit und bei (fast) allen Konfliktstufen helfen. Selbst bei kleineren Unstimmigkeiten empfiehlt es sich, Hilfe von außen hinzuzuziehen, bevor die Fronten verhärtet und die Familienbande zum Reißen gespannt sind. Das erklärte Ziel ist es, dass alle Beteiligten die Mediation mit dem subjektiven und individuellen Gefühl der Gerechtigkeit wieder verlassen.
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